Waldarbeit im Winter: Was gibt es zu tun?
Forstlicher Arbeitskalender Winter

Holzernte im Winter

Holzernte im Winter

Der größte Teil der Holzernte wird traditionell im Winter erledigt. Darüber und über weitere anstehende Arbeiten informiert der forstliche Arbeitskalender für den Winter.

Borkenkäfer
Buchdrucker und Kupferstecher überwintern zum großen Teil unter der Rinde befallener Fichten. Daher müssen die jetzt noch vorhandenen Käferbäume bis zum Frühjahr aus dem Wald entfernt werden. Intensiv zu kontrollieren ist das Umfeld früherer Käferbäume und -nester. Man erkennt die Käferbäume an schütteren Kronen, abfallender Rinde, oft nur an den von Spechten abgeschlagenen Rindenstückchen (vgl. Link unten zu Spechtabschlägen). Von Borkenkäfern befallene Fichtengipfel und -äste sind zu hacken oder anderweitig zu beseitigen.
Pflanzungen
Die oft mild-feuchte Witterung bis Weihnachten ermöglicht es, Mischbaumarten in den Wald zu pflanzen und so entstandene Lücken zu schließen. Wichtigste Frage: Welche Baumarten passen auf den Standort? Ist schon Naturverjüngung vorhanden, die durch Pflanzung lediglich ergänzt werden müsste? Aus Pflanzfläche und Pflanzverband ergibt sich die Anzahl der benötigten Pflanzen. Bei Tannen und Douglasien haben sich im Winter nur Ballenpflanzen bewährt. Bei Lieferung der Pflanzen Qualitätskontrolle. Bei geeigneter Witterung ohne Zeitverzug pflanzen.
Wildverbiss
Sind Wildschutzzäune dicht bzw. müssen sie nach der Holzernte repariert werden? Den Jäger auf verbissgefährdete Kulturen hinweisen. Ihn bitten, Zäune wildfrei zu halten. Soweit nötig Einzelschutz anbringen.
Pflege von Jungbeständen

Vor dem ersten Schnee noch verdämmende Brombeeren von Forstpflanzen abziehen. In Kulturen Zwieselschnitt. Übermaß an Birken, Weiden zurücknehmen. Die Pflege von Fichtenjungwüchsen bis Mitte Januar abschließen. Denn Fichten, die später umgeschnitten werden, sind im Frühjahr Brutstätten der Borkenkäfer. Für die Pflege der Laubhölzer ist der Winter dagegen ideal. Vorgewachsene grobastige Bäume entfernen, wenn sie bessere bedrängen. Es sollten dadurch jedoch keine größeren Löcher entstehen.

Rückegassen

Sind in den vorgesehenen Waldbeständen schon Rückegassen vorhanden? Wo nicht, diese im Abstand von 25 bis 30 Meter einmessen, fluchten und markieren. Weil das Rückegassensystem viele Jahrzehnte nutzbar sein soll, ist eine sorgfältige Planung nötig. Beim Aufschneiden von Rückegassen Reisigmatten einbauen.

Auszeichnen

Zukunftsbäume (gesund-gerade-vital) mit Band kennzeichnen und zu entnehmende Bäume markieren. Spätherbst und Winter sind die beste Zeit für das Auszeichnen von Laubbeständen, weil man gut in die Baumkronen hineinsieht. Das gilt nicht für Eschenbestände. Die Vitalität der Eschen beurteilt man am besten im Laub.

Holzernte

Wo der Holzabsatz gesichert und die Holzaushaltung bekannt ist, kann mit der Holzernte begonnen werden: Mit der Motorsäge arbeiten sollte nur, wer einen Motorsägenkurs gemacht hat, wie sie etwa die Waldbesitzervereinigungen oder das Agrarbildungszentrum in Landsberg anbieten. Beachten Sie die Unfallverhütungsvorschriften Forsten (vgl. Link unten). Arbeiten Sie keinesfalls alleine im Wald. Tragen Sie ein Handy bei sich. Informieren Sie sich über die Rettungskette Forst (vgl. Link unten). Weisen Sie den Holzrücker sorgfältig ein. Um Schäden am Boden zu vermeiden, darf nur bei geeigneter Witterung gerückt werden. Die Abfuhr von Fichtenholz und die Beseitigung ihrer Resthölzer müssen bis zum ersten Schwärmflug der Borkenkäfer im Frühjahr erledigt sein!

Waldnaturschutz

Biotopbäume und jegliche im Wald herumliegende Hölzer in allen Phasen der Zersetzung sind willkommener Lebensraum für viele bedrohte Arten: Vögel, Insekten, Pilze. Das gilt natürlich nicht für Fichten, die vom Borkenkäfer befallen sind, oder im Frühjahr noch fängisch sein könnten. Wenn von Biotopbäumen keine Gefahr ausgeht, dürfen sie stehen bleiben. Erst recht, wenn ihr Holz nur einen geringen Wert hat.

Verkehrssicherung

Bäume am Rand von öffentlichen Straßen und bebautem Gelände auf Verkehrssicherheit kontrollieren. Die Kontrolle durch schriftlichen Vermerk dokumentieren. Notwendige Maßnahmen ergreifen.

Beratung und Förderung durch die Forstreviere des AELF Fürstenfeldbruck:
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