Forstlicher Arbeitskalender
Der Waldbesitzer im Herbst: Was gibt es zu tun?

Mit Fichten beladenes Rückefahrzeug mit Greifarm (Forwarder) auf Forststraße

Abtransport von Käferfichten

Bei der Bekämpfung der Borkenkäfer werden jetzt die Weichen für das nächste Jahr gestellt. Alle Käferbäume müssen raus aus dem Wald, bevor die Rinde abfällt! Es gibt aber auch noch anderes zu tun: Pflanzungen vorbereiten, empfindliche Baumarten wo nötig vor Wildverbiss schützen, Jungbestände pflegen, Durchforstungen auszeichnen. Darüber und über weiteres informiert der forstliche Arbeitskalender für den Herbst.

Pflanzungen

Jetzt ist es Zeit, Herbst- bzw. Winterpflanzungen vorzubereiten. Wo sind Lücken entstanden? Müssen Kulturen aus den letzten Jahren nachgebessert werden? Sollen Fichtenbestände unterbaut werden? Sind Naturverjüngungen vorhanden, die durch die Pflanzung von Mischbaumarten aufgewertet werden können? Welche Baumarten eignen sich? Das hängt vom Standort und einzelnen Bestand ab. Allgemein gilt: Laubbäume besser im Herbst pflanzen wegen längerem Wurzelwachstum und Nadelbäume eher im Frühjahr ohne die Gefahr der Frosttrocknis im Winter, aber immer abhängig von der Witterung. Förderanträge möglichst bald stellen. Pflanzen rechtzeitig bestellen. Sorgfältige Kontrolle der Pflanzenlieferung auf Sortimentstreue und Qualität.

Pflege von Jungbeständen

Der Herbst ist die beste Zeit Fichten zu pflegen. Die umgeschnittenen Bäume trocknen im Allgemeinen bis Frühjahr aus und sind dann für die Borkenkäfer uninteressant. In Naturverjüngungen Fichtenbürstenwüchse auflockern (Freischneider). ). Die Jungwuchspflege ist eine hochrentable Zukunftsinvestition! In Kulturen wo nötig Zwieselschnitt, unerwünschte Bäume entnehmen, Forstpflanzen vor dem ersten Schnee von Brombeeren befreien.

Rückegassen

Sind in vorgesehenen Durchforstungen schon Rückegassen vorhanden? Wo nicht, diese einmessen, fluchten und markieren. Weil das Rückegassensystem viele Jahrzehnte nutzbar sein soll, ist eine sorgfältige Planung nötig. Entlang von Grundstücksgrenzen sind Rückegassen ungünstig, weil man so die Grenzzeichen gefährdet!

Auszeichnen

Zukunftsbäume mit Band kennzeichnen und zu entnehmende Bäume markieren. Spätherbst und Winter sind die beste Zeit für das Auszeichnen von Laubholzbeständen, weil man gut in die Baumkronen hineinsieht. Das gilt nicht für Eschenbestände. Die Vitalität der Eschen beurteilt man am besten im Laub. Vorsicht bei kranken Eschen. Diese sind häufig am Stammfuß faul und können ohne Vorwarnung zusammenbrechen oder umfallen.

Holzernte

Die Waldarbeit ist gefährlich. Seien Sie sich Ihrer Grenzen bewusst und überlassen Sie im Zweifel die Arbeit erfahrenen Fachkräften. Das gilt ganz besonders bei Bäumen mit Totästen oder solchen, die durch Krankheit geschwächt sind wie z. B. viele Eschen.

Vegetationsgutachten

Im nächsten Frühjahr finden wieder die Stichprobenaufnahmen für die Vegetationsgutachten statt. Wichtig ist, dass sich alle Beteiligten schon im Vorfeld mit dem Thema „Jagd und Waldverjüngung“ beschäftigen. Gemeinsame freiwillige Revierbegänge sind dazu besonders gut geeignet. Die Revierbegänge werden auf Initiative des Jagdvorstands zusammen mit dem Revierinhaber organisiert. Den Beratungsförster vom AELF können Sie gerne mit einbinden.

Wildverbiss und Fegeschäden

Wo im Winter starker Wildverbiss zu befürchten ist, sollten - soweit keine Wuchshüllen angebracht sind - die Leittriebe mit Anstreichmittel oder Plastikklips geschützt werden. Den Jäger auf verbissgefährdete Kulturen hinweisen. Wildschutzzäune kontrollieren und reparieren. Den Jäger bitten, Zäune wildfrei zu halten. Sind Zäune entbehrlich geworden? Abbau einschließlich Drahtentsorgung planen.

Waldbesitzer aktiv für den Naturschutz

Erhalten Sie Spechtbäume. Sie sind Lebensraum nicht nur für Höhlenbrüter sondern auch für selten gewordenen Insekten und Pilze. Wenn es keine Höhlenbäume in Ihrem Wald gibt, könnten Sie auch Nistkästen aufhängen. Anregungen hierzu finden Sie im Internet bei den Naturschutzorganisationen.

Grenzen

Wo Besitzgrenzen unsicher sind, rechtzeitig vor der Waldpflege Grenzsteine suchen und die Grenzen am besten gemeinsam mit dem Nachbarn markieren.

Verkehrssicherung

Bäume am Rand von öffentlichen Straßen und bebautem Gelände auf Verkehrssicherheit kontrollieren. Die Kontrolle durch schriftlichen Vermerk dokumentieren. Notwendige Maßnahmen ergreifen.

Beratung

durch die Forstreviere des AELF Fürstenfeldbruck

Bestimmte Maßnahmen werden auch finanziell gefördert. Machen Sie von unserem kostenfreien Beratungsangebot Gebrauch!

Kontaktdaten der Forstreviere

Weitere Informationen